Die Deutsche Alpenstraße                                                                vom Bodensee bis zum Königssee

vom 23. August bis 11. September

Unsere Route: Widdern ► Schaffhausen ► Insel Mainau ► Kressbronn ► Oberstdorf ► Schwangau ► Garmisch Partenkirchen ► Bad Tölz ► Tegernsee ► Bernau Chiemsee ► Schönau Königssee ►nochmal Chiemsee

Für die 450 km lange Alpen-Panoramatour hatten wir knappe 20 Tage eingeplant, was sich im nachhinein als zu wenig rausstellte. Wir mussten einiges auslassen. Wir hatten die Tour wieder zusammen mit unseren Freunden Iris und Günter geplant. Los ging`s am 23.08. erst um 17 Uhr. Wir fuhren so ca. 250 km bis zu unserem ersten Übernachtungsplatz Widdern im Jagsttal. Widdern kennt wahrscheinlich so gut wie niemand, wir kannten es auch nicht, aber es war so ungefähr die Hälfte der Fahrstrecke bis nach Schaffhausen.

Am nächsten Morgen kam sogar ein Bäckerwagen und versorgte uns mit frischen Brötchen und Kuchen. Nachdem ich mit Günter den alten Bahnhof besichtigt und einen Geocache ausfindig gemacht hatte, starteten wir unsere Wohnmobile und fuhren auf der Autobahn unserem nächsten Ziel - Schaffhausen - entgegen.

An der schweizer Grenze angekommen, mussten wir erstmal beim Zollamt ein Formular ausfüllen und satte 25,00 Euro Schwerverkehrabgabe löhnen, da unsere Womo über 3,5 t wiegen.  Dafür kann man dann 7 Tage die schweizer Straßen benutzen. Wir wollten aber nur für einen Tag nach Schaffhausen zum Rheinfall. Egal, da mussten wir jetzt durch. Nach Schaffhausen sind es von der Grenze aus nur ca. 15 km. Wir parkten direkt am Parkplatz vor dem Eingang und das sogar kostenlos. Der Eintritt zum Rheinfall betrug 5,00 Euro pro Person. Das Wetter meinte es gut mit uns, bei 29° besuchten wir den Rheinfall und waren von den Wassermassen begeistert.

Nach 3 Stunden war unsere Rheinfallbesichtigung beendet. Es zog ein Gewitter auf und eine kleine  Windhose  ließ den Parkplatz in Staub versinken. Kaum war dieses Wetter glimpflich an uns vorbei gezogen, hörten wir einen Hubschrauber im Anflug. Und wir konnten es kaum glauben, er landete

kaum 10 m neben unseren Wohnmobilen. Da alle Fenster und Dachluken offen waren, mussten wir uns beeilen, alles dicht zu machen, was uns bis auf ein Fenster gelang. Klaus hielt mit aller Kraft das Fenster fest, aber es wurde dann doch durch den starken Luftstrom der Rotorblätter rausgehoben. Aber nicht nur bei uns, auch bei unseren Freunden und bei einem Wohnmobil aus Italien. Dort flog das Fenster aber gleich ganz raus und war kaputt. Wir konnten unsere Fenster wieder einsetzen. Man war das ein Schrecken. Wir parkten unsere Wohnmobile dann gleich  außer Reichweite des Hubschraubers und verbrachten hier auch die nächste Nacht.

Nach dem Frühstück setzten wir uns wieder in Bewegung und erreichten die Insel Mainau zur Mittagszeit. In knapp 5 Stunden ließen wir die Schönheit der Insel auf uns wirken und machten natürlich reichlich Fotos.

Zum Übernachten fuhren wir auf den Wohnmobilstellplatz in Kressbronn Tunau. Es war brechend voll hier, aber ganz hinten auf der Wiese war für uns noch ein Plätzchen frei. Abends ließen wir es uns im Biergarten bei deftigem Essen und ein paar Bierchen gut gehen. Da das Wetter uns immer noch um die 28° bescherte, blieben wir ein paar Tage hier um im Bodensee zu baden, zu sonnen und zu relaxen.

So, nun ist es soweit, wir fahren jetzt auf die Alpenstraße und zwar bis nach Oberstdorf ca. 80 km.

Über die kurvenreiche Scheidegg mit 6 Kehren und max. bis 10% Steigung bzw. Gefälle, führt die Route am Alpsee vorbei, über Immenstadt nach Oberstdorf. Am Alpsee musste ein Stopp eingelegt werden, da Günter und Ich dort unbedingt erstmal ins Wasser springen mussten. Bei Temperaturen von 29° eine echte Wohltat.

In Oberstdorf standen wir sehr zentral auf dem Womo-Stellplatz im Ort. Nach Kaffee und Kuchen unternahmen wir noch einen Rundgang durch den idyllischen Ort. Für morgen hatten wir geplant mit der Seilbahn zum Nebelhorn zu fahren. Das Wetter war super, aber als wir gegen 10 Uhr an der Seilbahn ankamen, stand da schon eine riesige Menschenschlange, die uns 3 Std. Wartezeit vermuten ließ. Das wollten wir uns nicht antun und so ging`s zurück zum Womo und die Räder wurden aus der Garage geholt. Wir fuhren durch das wunderschöne Trettachtal bis zum Christlessee. Unterwegs fassten unsere Männer  den Entschluß, doch noch zum Nebelhorn zu gondeln. Um 14 Uhr konnten sie dann ohne Wartezeit die Gondel besteigen und bei herrlichstem Wetter die Aussicht auf die Bergwelt genießen. Iris und Ich blieben im Tal und machten eine Shoppingtour. Abends wollten wir noch genüßlich in Oberstdorf essen gehen, was sich angesichts der Uhrzeit (20.30) als sehr schwierig rausstellte. Wir bekamen überall gesagt, die Küche schließt um 20.30 Uhr. Und die ließen sich auch nicht erweichen. Nur im Wienerwald haben wir dann noch essen können. Das ist eigentlich sehr schade, für so einen Touristenort wie Oberstdorf.

Weiter ging unsere Reise dann über die Jochstraße  mit 106 Kurven und 7% Steigung Richtung  Schwangau. Bergab ging es dann gemächlicher. Zwischendrin gibt es einen Aussichtspunkt.

Um 14 Uhr erreichten wir nach ca. 80 km den  Wohnmobilpark-Schwangau am Bannwaldsee wo wir 2 Nächte blieben um Neuschwanstein zu besichtigen. Es waren 31° und wir brauchten dringend Abkühlung. Also  sofort Badesachen an und ab in den See. Danach noch  die sauberen Duschen des angrenzenden Campingplatzes genutzt. Es hat uns hier sehr gut gefallen. Toller See, saubere und ausreichende sanitäre Anlagen, Speisegaststätte, Biergarten und Stadl mit zünftiger Musik und mit der Gästekarte konnten wir die öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos nutzen.  Am nächsten Tag, man glaubt es kaum, nur noch 15°. Ausgerechnet heute, wo wir zum Schloß Neuschwanstein wollten. Um 9.35 Uhr fuhr unser Bus direkt vor dem CP ab und brachte uns zum Busparkplatz am Schloß. Von hier aus fährt ein anderer Bus  für 2,60 € zum Schloß und zurück. Die Schloß- besichtigung kostete 12,--€/Person und man muß dann darauf achten, wann die Nummer, die man bekommen hat, eingelassen wird. Hier war natürlich die Hölle los. Eigentlich ist das so gar nicht unser Ding, aber jetzt sind wir nun mal hier. Als wir aus dem Schloß kommen, regnet es in Strömen.

 

 

Unser nächstes Etappenziel war - nach 60 km -   der Wohnmobilstellplatz am Wank in Garmisch Partenkirchen. Mit dem Bus ging es in die Stadt auf Sightseeing. Uns fielen besonders die schönen Häuser mit Lüftlmalereien auf.

Der Tegernsee war unser nächstes Ziel mit einem Zwischenstopp in Bad Tölz. Die Strecke 75 km. In Bad Wiessee parkten wir unsere Wohnmobile am Hotel Lederer, was seit einigen Jahren leer steht.

Wir spazierten ein wenig an der Promenade und gingen noch etwas einkaufen. Dann fuhren wir eine Runde um den See und kehrten später im Bräustüberl in Tegernsee ein. Hier gab es dann zünftiges bayrisches Bier und leckere Schmankerln. Diese Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz an einem Einkaufmarkt, denn hier am Tegernsee sind Wohnmobile nicht willkommen. Kein Stellplatz und auf jedem Parkplatz Verbotsschilder für Wohnmobile. Die wissen gar nicht, was ihnen alles entgeht. Schließlich gehen die meisten Wohnmobilisten gerne essen, trinken und einkaufen.

Vom Tegernsee ging es dann vorbei am Schliersee, über Bayrischzell, die kurvenreichen Straßen zum Sudelfeld hoch und die Tatzelwurmstraße wieder runter. Bei heftigem Regen, teilweise 18% Gefälle und schmalen Straßen gar nicht so einfach.  Um 15 Uhr erreichten wir nach 60 km unser Ziel Bernau am Chiemsee. Wir standen auf dem Wohnmobilstellplatz Chiemseepark unmittelbar am See und mit 6,00 €/Nacht recht günstig.

Am nächsten Morgen strahlender Sonnenschein. Daher beschlossen wir das schöne Wetter zu nutzen und die 85 km zum Königssee zu fahren, da unsere Freunde zum Kehlsteinhaus fahren wollten und das ist ja bekanntlich bei Sonnenschein schöner als im Regen. Es  war eine gute Entscheidung. Denn am nächsten Tag war das Wetter schon wieder schlechter. Klaus und Ich fuhren derweil auf den Campingplatz in Schönau und gingen von da aus schon mal zum See.

Gegen Mittag machten wir dann eine Bootstour über den Königssee, stiegen in Salet aus und liefen zum Obersee, danach mit dem Boot nach St. Bartholomä und wieder zurück nach Schönau. Unser Bootsbegleiter gab an der Echowand sein Bestes und hatte lustige Sprüche auf Lager.  Da der Königssee eine Touristenhochburg ist, war trotz des eher herbstlichen Wetters die Hölle los.  Am nächsten Tag wurde noch ein wenig am See entlang gewandert und hier und da eingekehrt.

Damit war unsere Reise entlang der Deutschen Alpenstraße zu Ende. Bevor wir langsam unsere Rückreise Richtung Norden antraten, fuhren wir noch kurz zum Hintersee und in die Ramsau. Das obligatorische Foto durfte natürlich nicht fehlen.

Danach fuhren wir nochmal nach Bernau an den Chiemsee, wir wollten ja noch Herrenchiemsee und die Fraueninsel besichtigen. Der Wettergott bescherte uns zu unserer großen Chiemseerundfahrt Sonne pur und 25°. Natürlich war die Zeit auch hier wieder zu knapp. Daher konnten wir das Schloß nur von außen besichtigen. Wir müssen nochmal kommen und mehr Zeit  mitbringen.

Am 10. September traten wir unsere Heimreise an. Insgesamt sind wir ca. 1.775 km gefahren.

Es war eine sehr schöne, empfehlenswerte Tour entlang der Deutschen Alpenstraße. Man sollte für diese Route auf jeden  Fall viel Zeit einplanen, wenn man alle sehenswerten Orte und Sehenswürdigkeiten anfahren will.